Die
TUSMA war dafür bekannt, bei der Entgegennahme von Jobangeboten besonders
darauf zu achten, dass niemand aufgrund seiner Herkunft oder seines
Geschlechts diskriminiert wurde. So verwundert es auch nicht, dass unter den
studentischen Weihnachtsmännern alle Hautfarben, Religionen und sexuelle
Orientierungen vertreten waren. Man musste nur soviel deutsch sprechen, um
sagen zu können: "Ich verpass dir gleich mit der Rute, du böse
Kind!"
Folgendes Kundengespräch am Telefon dürfte
also keine Seltenheit gewesen sein.
"TUSMA-Weihnachtsmannvermittlung, Guten
Tag!"
"Guten Tag! Wir hätten gern einen
Weihnachtsmann bestellt."
"Für welchen Tag?"
"Na Weihnachten."
"Tut mir leid, Weihnachten ist schon
alles voll. Aber Ostern hätten wir noch Termine frei."
"Was?"
"Kleiner Weihnachtsmannscherz. Natürlich
ist noch was frei. Wir brauchen aber noch einige Angaben. Wo wohnen Sie
denn?"
"Marzahn."
"Um wie viel Uhr soll der Weihnachtsmann
kommen?"
"Sechs Uhr morgens."
"Was?"
"Jetzt hab ich auch mal einen Scherz
gemacht."
"Hahaha. Ja gut. Der Weihnachtsmann
meldet sich dann bei Ihnen."
"Äh, da wär noch was."
"Ja?"
"Wir hätten diesmal gerne einen
deutschen Weihnachtsmann."
"Das geht nicht."
"Dann wenigstens einen mit weißer
Hautfarbe. Nicht so wie letztes Jahr."
"Sie sind wohl ein Rassist."
"Aber der Weihnachtsmann ist doch nicht
schwarz!"
"Na, ein Reichsdeutscher ist ja wohl
auch nicht. Ursprünglich kam der Weihnachtsmann aus Kleinasien, also der
heutigen Türkei."
"Das finde ich unerhört. Kann ich mich
wenigstens darauf verlassen, dass der Weihnachtsmann ein Mann ist."
"Nein."
|