Pulp Fiction V

Eine Adaption für die Chaussee der Enthusiasten
von Dan Richter

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 Besetzung:
Jody: Zuschauerin
Trudi: Zuschauerin
Vincent Vega: Bohni
Lance: Volker
Sprecher: Dan

(aufgeführt am 17.6.04)

In der Küche von Lances Haus sitzen Trudi, eine Rockerbraut, und Jody, eine Körperschmuck-Enthusiastin. Neben ihnen wartet Vincent auf Lance.

 

JODY: Du wirst hier wie ich mit Piercings sitzen
Teile des Körpers werd’n zu Penis-Spitzen.

TRUDI: Wow!

JODY: Mein Körperschmuckbuch – gern leih’ ich dir’s.

TRUDI: Wie ist das denn mit all dem Gepierce?
Ich weiß zum Beispiel beim Ohrlochschussgerät
nicht, ob’s auch bei Brustwarzen geht.

JODY: So’n Gerät widerspricht der ganzen Idee:
Will man Körperschmuck – Ja oder Nee!
All meine Löcher, zwölf an der Zahl
sind mit Nadeln gepiekst – ganze zwölf mal:
Eins in der Wade und fünf im Ohr,
eins in der Brust, die steht etwas vor.
eins durch den Kitzler und eins im Bauch,
eins in der Lippe, das siehst du ja auch.
Augenbrau’n, Nase...

TRUDI:                    Junge, Junge!

JODY: Und als Krönung schließlich den Knopf in der Zunge.

VINCENT (wendet sich an Jody): In der Zunge? Verzeihung! Ich bin perplex.

JODY: Ach, weißt du, das hat was zu tun mit Sex.
Man kann einfach göttlich damit blasen.

Lance tritt auf.

LANCE: Vincent, komm rein. Ihr haut ab, meine Hasen!

 

Jody und Trudi gehen nörgelnd ab.
Vincent und Lance gehen nach nebenan. Dort liegen auf dem Tisch drei Päckchen Heroin.
Vincent setzt sich, Lance bleibt stehen.

 

LANCE (deutet erklärend auf die Herointüten):
Das hier ist „Panda“ aus Mexiko,
gibt’s nur hier bei mir, und sonst nirgendwo.
„Bava“ ist fast genauso gut.
Doch am besten es dieses „Choco“ tut.
Es kommt aus Deutschland, aus dem Harz.
Ich hab’s von einem dort lebenden Arzt.
Die ersten zwei kosten 300 pro Gramm.
Und dieses 500, doch es macht Rambamm.

VINCENT: Vergiss nicht, ich war grad in Amsterdam.

LANCE: Bin ich ein Nigger oder ein dummes Lamm?
Dein Amsterdam Shit kommt gegen meins nicht an.

VINCENT: Du nimmst das Maul voll. Gut, gib mir drei Gramm.
Und wenn es okay war, nehm ich für’n Tausender mehr.

LANCE: Für ’nen Freund wie dich geb ich’s gerne her.
Ich nehm was aus der privaten Kiste.
Du stehst, wie gesagt, auf der Freundschaftsliste.

VINCENT: Du hast ja tatsächlich was zu bieten.

LANCE: Die Kondome sind alle, nimmst du auch Tüten?

VINCENT: Klar doch:

LANCE (ruft Jody zu)      Jody, hol doch mal schnell die Klemmen!

JODY (Off): Okay.

LANCE: Hast du eig’ntlich Lust, mit Trudi zu pennen?

VINCENT: Welche ist Trudi? Die mit Blech im Gesicht?

LANCE: Das war meine Frau.

VINCENT:                         Oh, das tut mir leid für dich.

LANCE: Schon in Ordnung.

VINCENT:                         Ich muss leider weg.

LANCE: Doch gib’s zu, Trudi hat ein enormes Heck!

VINCENT: Das stimmt.

JODY (kommt rein und gibt Lance die Klemmen):      Du kannst ruhig mal Danke sagen!

 Jody geht wieder ab.

Lance klammert die Tüte fest.

 LANCE: Hey Vince, hast du noch den coolen Malibu-Wagen?

VINCENT: Von dem hat mir jemand den Lack zerkratzt.

LANCE (gibt Vincent die Tüte): Diese Wagen war doch dein größter Schatz.
Das ist doch brutal.

VINCENT:             So’n kastriertes Stück Scheiße.
Am liebsten schickt’ ich den Typen auf ’ne Reise. (macht Geste Pistole an die Schläfe)
Hätt ich das Arschloch nur erwischt.
ich hätt’ ihn einfach weggezischt.

LANCE: Dein schöner, schöner Malibu!

VINCENT: Eines Mannes Wagen – der ist tabu!

Vincent gibt Lance das Geld, der steckt es ein.

 LANCE: Danke.

VINCENT:             Darf ich’s mir hier spritzen.

LANCE: Mi casa su casa, bleib ruhig sitzen.

Lance geht ab.

Vincent schüttet Mehl auf den Löffel und hält ihn in die Kerze.

Sprecher: Da der Schauspieler der Figur sich weigert, Heroin vor Publikum zu spritzen und auch diverse Ersatzflüssigkeiten ablehnt, wird die Szene an dieser Stelle abgebrochen. Fortsetzung folgt.

 

Musik! Schauspieler verbeugen sich.

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Nachträglicher Kommentar zu dieser Folge: Volker in seiner Paraderolle.