Pulp Fiction X
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(aufgeführt am 5.8.04) Fabienne
steht im Profil am vorderen Bühnenrand mit einem Sektglas. Butch mit
Jacke an der Seite. Wenn Butch sich später zu ihr „legt“, stehen
sie sich dicht gegenüber. Zwischen ihnen senkrecht das Mikro. ERZÄHLER:
Butch, der Boxer, kommt nach Haus. Butch
kommt auf die Bühne. Zieht sich die Jacke aus. FABIENNE: Eh, Butch, komm schnell zu mir ins Bettchen. BUTCH: Ich stink wie ein kastriertes Frettchen. FABIENNE: Allors, ich mag es, wenn du stinkst. BUTCH: Ist das Sekt, was du da trinkst? FABIENNE: Ich wünscht’, ich hätt’ nen Kugelbauch. BUTCH: So klage nicht, du hast ihn auch. Butch
legt sich zu ihr. Stehen einander dicht gegenüber. Dazwischen senkrecht
das Mikro. Beide sprechen leise aber intensiv hinein. FABIENNE: Oh nein! Mein Bauch ist kaum vorhanden. BUTCH: Hast du alles für die Reise? FABIENNE: Ja, mein Adler! BUTCH:
Dank! Kleine Meise. FABIENNE: Sag, wie war denn nun dein Kampf? BUTCH: Hörst du denn kein Radio? FABIENNE: Heißt das, du schlugst den Mann K.O.? BUTCH:
Ich kann in meinem Ruhm mich sonnen. FABIENNE: Doch du hörst auf? BUTCH: Na logisch. Klar. FABIENNE: Jedoch ich weiß, dir droht Gefahr. BUTCH: Das stimmt. FABIENNE: Doch ich bleib stets bei dir. BUTCH: Dann fang gleich an. Los, mach es mir. ERZÄHLER:
Sie treiben’s nun, und zwar oral. Fabienne sitzt auf dem Stuhl und schaut fern. ERZÄHLER:
Wir springen nun, ihr dürft euch freu’n. BUTCH: Hey, was ist das für ein Krach? FABIENNE: Motorradfilm. BUTCH: Hä? Mit Soldaten? FABIENNE:
Nein, die Bikes sind nur Granaten. BUTCH: Das wird das Publikum erfreun. FABIENNE: Ich glaub, ich hab ein Déjà vu. Butch „steht auf“. Geht zum Koffer und durchsucht ihn. BUTCH: Bei dir, da weiß man wirklich nie. FABIENNE: Wann geht der Zug? BUTCH: Na, in drei Stunden. FABIENNE: Hast die Klamotten du gefunden? BUTCH: Ja. FABIENNE: Was gibt’s zum Frühstück
heute? BUTCH (laut): Eh, Fabienne, wo ist die Uhr? FABIENNE: Im Koffer? BUTCH (noch lauter): Nein! Ich glaub ich spinn. FABIENNE: Guck richtig nach, im Koffer drin. BUTCH: Hast du sie wirklich mitgenommen. FABIENNE: Ja, ich erinner’ mich verschwommen. BUTCH:
Das kann ja wohl nicht wahr sein... (schreit (Text improvisiert),
flippt aus, rennt wütend wie ein Wahnsinniger über die Bühne hin und
her, Tobsuchtsanfall, beschimpft sie wegen der Uhr, steigert sich immer
mehr, schmeißt den Stuhl quer über die Bühne, beleidigt sie, schreit
immer lauter, verausgabt sich völlig. Lässt sich dann erschöpft auf
einem Stuhl nieder.) FABIENNE: Es tut mir leid. BUTCH: Ich muss zurück. FABIENNE:
Die Gangster zerpflücken dich in Stück’. BUTCH: Ein kleiner Fight wird mich erfrischen. FABIENNE: Oh non! BUTCH:
Bin bald zurück mit Haupt und Wanst, FABIENNE: Frühstück. BUTCH: Ich eile. Au revoir. ERZÄHLER:
Sah man je ein schön’res Paar? Musik!
Schauspieler verbeugen sich. ******************** Nachträglicher Kommentar zu dieser Folge: Jochen flippt tatsächlich auf der Bühne aus. Kongenial die Zuschauerin. |