Pulp Fiction I

Eine Adaption für die Chaussee der Enthusiasten
von Dan Richter

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Innen. Tag. Los Angeles. Hawthorne Grill Restaurant. Honey Bunny und Pumpkin, zwei psychotische Kriminelle, sitzen an einem der Tische.

 Besetzung:
Honey Bunny: Zuschauerin
Pumpkin: Dan
Kellnerin: Zuschauerin

(aufgeführt am 20.5.04)

 

Pumpkin: Das ist zu riskant, ich sag dir, vergiss es.

Honey Bunny: So quatschst du immer.

Pumpkin:                        Nein!

Honey Bunny:                     Doch! So isses.
„Es bringt nichts – nie wieder – zu gefährlich.“

Pumpkin: Gut. Ich sag’s immer. Doch diesmal ist’s ehrlich.

Honey Bunny: Wie bald schon ist dieser Satz wieder vergessen?

Pumpkin: Ich werd mich erinnern. Hör auf, mich zu stressen.

Honey Bunny: Du weißt, wie du klingst?

Pumpkin:                                          Na, wie ein Mann!

Honey Bunny: Quak, quak, wie ne Ente, so hörst du dich an.

Pumpkin: Mein Quaken wird dich doch nie wieder stören,
denn was ich nicht sag, wirst du auch nicht hören.

Kellnerin kommt an den Tisch

Honey Bunny: Jetzt gleich?

Pumpkin:                        Ab morgen!

Honey Bunny:                              Ach herrje!

Kellnerin: Will einer von euch vielleicht noch Kaffee?

Honey Bunny: Oh ja, sehr gerne! Vielen Dank!

Kellnerin: (gießt Kaffee ein und geht wieder)

Pumpkin: Was wir tun, ist riskanter als ein Sturm auf ’ne Bank
Denn die sind versichert, die tun, was du willst,
Die ham kein Int’resse, dass du jemand killst.
Ich weiß von einem, der nahm nur ein Handy
und gab’s dem Kassierer: „Wir haben Mandy!“
sagte die Stimme am Telefon.
Ruckzuck, gab der Banktyp die Kohle ihm schon.

Honey Bunny: Und dieses Mädchen? Blieb es am Leben?

Pumpkin: Ja klar. Mit nem Handy geht nichts daneben.

Honey Bunny: Du willst keine Schnapsläden mehr überfallen?

Pumpkin: Die zu berauben ist das Dümmste von allem.
Die gehör’n dann den Fidschis, die verstehen kein Wort.
Du sagst: „Hände hoch und Geld her sofort!“
Doch die starren nur, denn es sind Asiaten.
Da kannst auf dein Geld du lange warten.
Und musst womöglich sie dann noch erschießen.

Honey Bunny (legt den Kopf auf den Tisch): Das tät mein Gemüt nicht grad ersprießen.

Pumpkin: Schlimmer als Koreaner sind nur noch die Juden.
Ham sich richtig verkrallt in ihre Schnaps-Buden.
Von so was hab ich nun die Nase voll.

Honey Bunny (nimmt den Kopf vom Tisch): Willst du arbeiten gehen, so wie ein Proll?

Pumpkin: Wer redet denn davon?

Honey Bunny:                     Was dann?

Pumpkin:                                          Dieser Laden!

Honey Bunny: Das Restaurant hier?

Pumpkin:                                 Dabei kommt keiner zu Schaden.
Ich will noch’n Kaffee. He! Garçon!

Kellnerin: (kommt und gießt Kaffee ein.)

Honey Bunny: Coole Idee! Dieses Restaurant!

Kellnerin: Garçon heißt übrigens „junger Mann“. (geht.)

Pumpkin: Was los Honey Bunny, gehen wir’s an?

Honey Bunny: nickt.

Pumpkin: Ich scheiß auf die Kasse. Wir woll’n Portemonnaies
von den zweihundert Gästen hier, ach, ich seh’s
schon vor mir. Oh, ich freue mich.

Honey Bunny: Oh Pumpkin, Darling, ich liebe dich.

Beide holen ihre Revolver heraus.

Pumpkin: Ich dich auch.

Honey Bunny:            Ich die Gäste?

Pumpkin:                                 Und ich nehm die Crew.

Honey Bunny: Und auf geht’s Hipp hipp! Juchhu!

Pumpkin (bedroht mit dem Revolver die Gäste): Keine Panik, das ist ein Überfall!

Honey Bunny (springt auf den Tisch):
Wenn nur ein Schwanz sich rührt, gibt’s nen großen Knall!
Legt euch auf den Boden, ich bring euch auf Trab,
sonst schieß ich die Eier euch einzeln ab.

 

Musik! Schauspieler verbeugen sich.

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Nachträglicher Kommentar zu dieser Folge: Erster Versuch. Funktionierte halbwegs. Vor allem, weil die Zuschauerin am Ende tatsächlich auf den Tisch sprang und das Publikum bedrohte. Ansonsten sind die Verse natürlich furchtbar.)

Originalausschnitt: "Das ist ein Überfall" (mp3)